Pfarrkirche zum hl. Josef

Kirche
Pfarrkirche zum hl. Joseph

Auszug aus der CHRONIK

Ursprünglich gehörte die Seelsorge Obsteigs zur Pfarre Mieming, da in Obsteig nur eine Kapelle stand, in der jedoch keine hl. Messe gelesen werden durfte. Im Jahre 1765 wurde auf Kosten der Gemeinde anstelle der Kapelle mit dem Bau der Kirche begonnen, die am 4. Juli 1780 von Fürstbischof von Brixen, Joseph Graf von Spaur, eingeweiht wurde. Der Turm allerdings wurde erst einige Jahre nach der Fertigstellung der Kirche errichtet.

Als die Gemeinde - wenn auch unter beträchtlichen finanziellen Opfern - endlich eine eigene Kirch hatte, wollte sie verständlicherweise auch einen eigenen Priester. Dazu erteilte Kaiser Joseph II., der Sohn und Nachfolger der Kaiserin Maria Theresia, den Auftrag zur Errichtung einer selbstständigen Lokalkaplanei. So wurde am 3. Juli 1786 die Anstellung eines Stiftspriesters des Klosters Stams als Seelsorger angeordnet. Da dieser jedoch auch eine Wohnung brauchte wurde am 1. April 1787 der Grundstein für ein Widum gelegt, in dem auch das Schulzimmer untergebracht wurde. Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, dass der erste Kaplan, Pater Leopold Plattner, sein Amt als Seelsorger von Obsteig antreten konnte, der vier Jahre in Obsteig blieb. Ihm folgte Pater Sebastian von Klebelsberg als Lokalkaplan.

Im September 1909 wurde die Kirche von Obsteig außen restauriert und das Kirchendach erneuert. Der Erste Weltkrieg forderte auch von der Pfarrkirche seinen Tribut. Im September 1916 mussten fünf Glocken - die große aus der Kirche und vier Glocken aus den Kapellen - für "Militärzwecke" abgeliefert werden. Ein Jahr später wurden weitere acht Glocken - zwei aus der Pfarrkirche und sechs aus den Kapellen - abgenommen und zur Herstellung von Kriegsmaterial eingeschmolzen. Aber damit hatte das Kriegsministerium in Wien noch immer nicht genug. Nachdem die Pfarrkirche und die Kapellen ihrer Glocken entledigt waren, kam auch noch die Orgel an die Reihe. Im letzten Kriegsjahr, im Februar 1918, mussten sämtliche aus Zinn bestehenden Orgelpfeifen abgeliefert werden. Lange mussten die Obsteiger aber nicht auf die Orgelmusik bei den hl. Messen verzichten. Schon im Jahre 1919 wurde die Orgel mit neuen Pfeifen versehen.

Im Laufe der folgenden Jahre wurden auch der Kirchturm und die Kapellen wieder mit Glocken ausgestattet, Aber auch nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden auch diese wieder entführt, um zu Kriegsmaterial verarbeitet zu werden. So mussten nach Kriegsende die Glocken wieder neu angeschafft werden. Im Juni 1948 kamen die ersten drei Glocken - zwei für die Pfarrkirche und eine für Holzleiten - nach Obsteig. Im Oktober 1949 wurden dann die restlichen fünf Glocken - wieder zwei für die Kirche und drei für die Kapellen - installiert. Durch eine Spende von Dipl.-Ing.. Emil Hühnebeck erhielt der Kirchenturm im Sommer 1961 eine elektrische Turmuhr. Außerdem wurde die Kirche in den Jahren 1974/75 einer gründlichen Außenrestaurierung unterzogen.

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